Willkommen in der Scharoun-Sammlung Wie auch in anderen Sammlungen sind einige Eingangsphilippika den Mosaiken vorangeschickt.
Bevor ich nach Berlin kam, kannte ich den Namen Scharoun nicht. Auch in der Hochschule wurde er nicht weiter vorgestellt. Es war ein Zufall. Es wäre töricht zu erwarten, Architektur wäre frei von Moden. Allerdings scheinen sie hier recht eigentümlich zu sein. Während meiner Grundsemester lag die Tugend darin, alles in geometrisch einfache Körper zu stecken. Hatte man einen Würfel oder Zylinder als Grundform, waren Gegenargumente keiner Rede wert. Wer es schaffte, gleich mehrere Häuser mit einem kühnen Schwung zu umfassen, konnte des Sieges sicher sein. Seit einiger Zeit kommt eine andere Tendenz auf es werden Geschichten erfunden, die dann Grundrisse ergeben. Der Rest verläuft genauso wie beim ersten Verfahren. Parallel dazu läuft das alte form follows function, jedoch verkrüppelt. Es wird geglaubt, Schönes entstehe bereits, wenn Funktion erfüllt wird. Hier wird eine Gebäudebeschreibung gerne auf die Aufzählung seiner technischen Details reduziert. Als würde es auch einen einzigen Hausbewohner interessieren!
Kurzum, ich war nicht zufrieden. Ich wollte Häuser entwerfen, die sowohl den Zweck erfüllten, als auch dem Besucher von diesem Zweck etwas zu erzählen wußten. Denen weder ein fremdes Sujet, noch eine geometrische Zwangsjacke verpaßt wird. Die Gemeinschaftssinn im Kopf haben
Da kam mir zur Hilfe, daß ich irgendwann seltene Bücher brauchte. Ich wurde an die Staatsbibliothek verwiesen, fuhr zum Kulturforum, betrat die Bibliothek und
Da war es um mich geschehen. Nachher kam die Philharmonie, das Kammermusiksaal, die Schule in Lünen. Seit 2000 bin ich Mitglied in der Scharoun-Gesellschaft, und seit 2007 im Beirat.
Um mit Loos abzuschließen: Der Architekt, der nach dem Besuch der Staatsbibliothek sich an seinen Tisch setzt und Kastenhäuser zeichnet, ist mit demjenigen gleichzusetzen, der nach dem Operngenuß Tapetenmuster entwirft (sinngemäß). Links können Sie zwischen einigen Scharounschen Bauten auswählen, so z.B.
Berliner Philharmonie, Großer Saal
Berliner Philharmonie, Kammermusiksaal
Staatsbibliothek, Berlin
Kulturforum, Berlin
Bunte Reihe, ein Anriß zum Werk Hans Scharouns im alten Ostpreußen, fortgesetzt in:
Ein Weltarchitekt mit Insterburger Diplom (Insterburger Brief, 2008)
Zwischen Stil und Methode, Bemerkungen zu Hugo Haering und Hans Scharoun
Wiederaufbau Ostpreußens, die Neuerschaffung einer Provinz, (Proekt Baltia, 2008)
1915-1925: die frühen Werkjahre Hans Scharouns In der Architektursammlung finden sie einige von meinen Versuchen. |